Anläßlich des 450. Gemeindejubiläums macht es Sinn in die Vergangenheit zu schauen, um uns zu erinnern, zu reflektieren, zu freuen und für unsere Zukunft zu lernen. Allerdings leben wir aufgrund der aktuellen Covid-19 Pandemie in einer Ausnahmesituation, wie ich sie in meinen einunddreißig Lebensjahren noch nicht erlebt habe. Bundeskanzlerin Angela Merkel war jedenfalls im März 2020 der Meinung, dass die Pandemie für Deutschland die schwierigste Lage seit dem Zweiten Weltkrieg darstelle. Wenn dann Menschen mit Reichsflaggen auf den Stufen des Reichstages demonstrieren und die Südstaatenfahne gewaltsam in das US-amerikanische Kapitol gebracht wird, bekommen für mich Merkels Worte auch eine politische Dimension. Unsere Gemeinde hat in ihrer jahrhundertealten Geschichte viele Krisen, lokaler wie globaler Art, überstanden. Darunter zählt auch die zwölfjährige Zeit, in der der Nationalsozialismus in Deutschland regiert hat. Im Redaktionskreis haben wir intensiv diskutiert, wie wir unser Jubiläumsjahr inhaltlich im Gemeindeblatt begleiten können und es wurde uns schnell klar, dass wir auch ein Schlaglicht auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs werfen wollten. Deshalb habe ich mir bei einer ersten Rechercherunde die Gemeindeblätter von 1928-1933 angeschaut, um herauszufinden, wie unsere Gemeinde zur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 31. Januar 1933 stand. Ein Gemeindeblatt ist mir besonders ins Auge gesprungen. Im Folgenden möchte ich Euch einen Eindruck vermitteln, was im Blatt vom 01. Oktober 1933 (Jahrgang 8, No. 9/10) vorzufinden war.
QC 20211103
QC 20220712